So funktioniert der verbesserte Downloadtester
Beim regulären Test von SpeedtestX.de wird nur ein einzelner Filedownload initiiert, wie er in der Praxis häufig vorkommt. Allerdings unter genormten Bedingungen, z.B. derart, dass die Inhalte weder vom Browser noch vom Server komprimierbar sind, was die angezeigte Geschwindigkeit verzerren kann.
Der Advanced-Test misst gleich mehrere echte Datenströme über HTTPS. Die Weiterentwicklung bündelt dabei bis zu 8 (frei einstellbar, 6 voreingestellt) gleichzeitig laufende Abrufe in einem definierten Messfenster. Dabei zeigt das Programm kontinuierlich die aktuelle Live-Datenrate an und zeichnet die Durchschnittsgeschwindigkeit in einem Diagramm.
Hintergrund: Große Dateien werden bei einem Abruf in der Praxis nicht „am Stück“ geladen, sondern in Byte-Bereiche (Ranges) eingeteilt. Der Browser öffnet nun bis zu 8 Verbindungen gleichzeitig, wobei jede einen anderen Abschnitt der Datei lädt, z.B. 25-50 MB und ein anderer 125-150 MB.
Unser Programm addiert schließlich die Durchsatzraten aller Teilströme pro Sekunde. So ähnlich arbeiten auch professionelle WLAN-Durchsatzmess-Tools, da moderne Router auch mit mehreren Streams gleichzeitig erst ihre volle Performance ausspielen können.
Der Vorteil dieses Ansatzes sind höhere und praxisnähere, stabilere Messwerte, da TCP-Grenzen eines einzelnen Streams weniger ins Gewicht fallen. Zur Realisierung setzen wir dabei auf signierte, nicht cachebare URLs, zusätzlich verbieten spezielle Headeranweisungen (HTTP-Header) das Zwischenspeichern. Proxies und Browser dürfen den Inhalt nicht speichern und jede Messung ruft die Datei stets direkt vom Server ab! So vermeidet man „geschönte“ Datenraten aus einem Cache.
Der Advanced-Downloadtest bietet den bestmöglichen Realitätsbezug: er misst einen echten Download-Use-Case, nicht nur synthetische UDP/TCP-Mikrobenchmarks wie herkömmliche Speedtests!
Was wird im Graph dargestellt?
Im Live-Graph trägt der Speedtest den gleitenden Mittelwert der so ermittelten Datenrate ab. Der Mittelwert entschärft kurzfristiger Extremwerte (Stichwort Jitter). Die Angabe erfolgt, wie bei Downloads typisch, in Megabyte / Sekunde (MB/s). Zudem wird beim aktuellen Wert (in Klammern) die sich daraus errechnende Geschwindigkeit in MBit/s angegeben.
Vorteile gegenüber herkömmlichen Speedtests
Hier steht vor allem die geringere Abhängigkeit von Einzel-TCP-Tunings des Browsers/OS durch die eingesetzte Parallelisierung im Vordergrund, was praxisnähere Ergebnisse bringt.
Der dateibasierte Ansatz verzichtet auf proprietäre Protokolltricks um „möglichst hohe Werte zu generieren“ und ist für jeden leicht nachvollziehbar. Auch werden durch die strukturelle Einfachheit keine Drittanbieter-Skripts benötigt.
Vorteile im Überblick
• misst echten Download-Use-Case
• Max-Throughput: mehrere Ströme umgehen Einzel-TCP-Limitierungen und Slow-Start-Bias
• Bestmögliche Praxisnähe: identischer Pfad wie reale Downloads (TLS, TCP, HTTP-Ranges (HTTP/1.1 oder HTTP/2))
• kontrolliertes Zeitfenster: vergleichbare Ergebnisse statt „Burst-Spitzen“
• Reproduzierbarkeit: gleiche Datei, gleiches Fenster, gleiche Stream-Zahl
• Transparenz: klare Formeln (MB/s ↔ MBit/s), sichtbarer Verlauf
• Robust gegen Zwischen-Caching: no-store + Token, dadurch „echter“ Pfad durchs Netz